Nach sieben ungeschlagenen Wettkämpfen in der Nordstaffel der 2. Bundesliga stand für die Eintracht-Turner am Sonntagnachmittag der wichtigste Wettkampf der Saison an. Im Aufstiegsfinale gegen den VfL Kirchheim unter Teck, der die 2. Bundesliga Süd als Meister abschließen konnte, wollten die Adlerträger die Rückkehr ins Oberhaus perfekt machen. In den Eichwaldhallen des TSV Sulzbach traten die Turner der Eintracht und des VfL Kirchheim an sechs Geräten in jeweils vier Duellen gegeneinander an.
Vannucchi besorgt die deutliche Führung
Mit Gabor Sutterlüty startete am Boden der jüngste Adlerträger für die Eintracht in den Wettbewerb. Trotz eines Sturzes zu Beginn zeigte der 17-Jährige eine gute Übung, musste sich im direkten Duell jedoch Markus Neher geschlagen geben, der den Kirchheimern die ersten drei Scorerpunkte des Tages sicherte. Die Fankfurter ließen sich davon allerdings nicht verunsichern. Erst glich Niklas Neuhäusel mit einer sauberen Übung aus, dann erhöhte Daniel Wörz um fünf weitere Punkte für die Eintracht. Am Boden schloss der Italiener Niccolò Vannucchi für die Adlerträger ab, der mit einer besonders schweren und sauber ausgeführten Übung gleich zehn Scorerpunkte einheimsen konnte. So gingen die Eintrachtler mit 15 Punkten Vorsprung auf die Schwaben ans zweite Gerät, das Pauschenpferd.
Am Pferd konnten sich die Kirchheimer einen Fehler von Eintracht-Turner Niklas Neuhäusel zu Nutze machen und sich drei Scorerpunkte erkämpfen, die Daniel Wörz jedoch nach einer starken Darbietung, die ihm vier Punkte einbrachte, wieder einholte. Nach einem Unentschieden zwischen Lewis Trebing und Alexander Kirchner und fünf weiteren Scorerpunkten, die Petro Pakhniuk für die Adlerträger erturnte, konnten diese auch das Pauschenpferd für sich entscheiden.
Pausenführung trotz Geräteverlust
An den Ringen, dem letzten Gerät der ersten Wettkampfhälfte, erwischten die Eintrachtler einen weniger glücklichen Nachmittag. Obwohl die Adlerträger allesamt eine starke Leistung zeigten, konnte lediglich Neuhäusel eines der vier Duelle für die Eintracht entscheiden, die so das Gerät mit 8:4-Punkten an die Kirchheimer abgeben musste. Dennoch gingen die Schützlinge der Trainer Florian Krick und Andreas Kollig mit einem deutlichen Vorsprung von 31:14 in die Pause.
Der zweite Durchgang des Wettkampfs startete am Sprung, wo zunächst die Kirchheimer vorlegten. Das Duell zwischen Lasse Kleinstück und Markus Neher auf Seiten der Schwaben fand zwar keinen Sieger, Niccolò Vannucchi konnte im Duell gegen Daniel Lee mit einer zweifachen Drehung jedoch die nächsten drei Scorerpunkte auf das Konto der Eintrachtler laden. Da aber sowohl Gabor Sutterlüty als auch Niklas Neuhäusel ihren Gegenübern in der Bewertung knapp unterlagen, ging das vierte Gerät ebenfalls letztlich mit 4:3-Punkten an den Meister der 2. Bundesliga Süd.
Am Reck nicht zu schlagen
An den letzten beiden Geräten zeigten die Adlerträger dann nochmal ihr gesamtes Potential. Nachdem sich Peter Seufert am Barren dem Kirchheimer Alexander Kirchner trotz guter Ausführungsnote noch geschlagen geben mussten, präsentierten Niklas Neuhäusel, Petro Pakhniuk und Lewis Trebing Übungen, die nicht nur mit ihrem hohen Schwierigkeitsgrad, sondern auch ihrer sauberen Ausführung überzeugten, und den Eintrachtlern 13 weitere Scorerpunkte einbrachten. Auch am Reck waren Vladimir Klimenko, Niklas Neuhäusel, der an diesem Nachmittag alle sechs Geräte turnte, Petro Pakhniuk und Niklas Volk bestens aufgelegt. Gleichwohl die Kirchheimer ebenfalls ohne große Fehler blieben, zeigten die Adlerträger Übungen, die größtenteils einen höheren Schwierigkeitsgrad aufweisen konnten und darüber hinaus auch sehr gut ausgeführt wurden. So konnten die vier Adlerträger alle Duelle für sich entscheiden und sich weitere 11 Punkte erturnen, die den 58:20-Sieg und somit auch den Aufstieg in die erste Bundesliga perfekt machen.
Es war eine der besten Leistungen, die wir je hatten.
Martin Schönhoff
„Es war mit einer Gesamtwertung von 306 Punkten deutlich der beste Wettkampf der Saison für uns“, freute sich Michael Schmidt, Sportlicher Leiter bei der Eintracht-Kunstturner, über den Verlauf des Nachmittags. „In der ersten Liga werden teils ähnliche Ergebnisse geturnt. Deshalb, und auch weil die erste Liga nun nicht mehr in zwei Staffeln unterteilt ist, haben wir natürlich die Hoffnung, im nächsten Jahr die Klasse halten zu können. Wir sind mehr als zufrieden mit der großartigen Leistung, die die Jungs heute gezeigt haben.“
Auch Martin Schönhoff, Leiter der Turnabteilung, fand nur lobende Worte für den Auftritt der Adlerträger: „Ich bin sehr glücklich, zurück im Oberhaus zu sein. Es war eine der besten Leistungen, die wir je hatten. Da können wir sehr stolz drauf sein.“